Erfahrungsbericht: Ein eigenes Buch schreiben, vom ersten Wort bis zum fertigen Kindle eBook/CreateSpace Buch

In diesem Artikel berichte ich über meine Erfahrungen, auf dem Weg zum ersten eigenen Buch “Daytrading für Einsteiger“. Während des ganzen Prozesses kamen bei mir viele Fragen auf, einige konnten in anderen Blogs geklärt werden und viele nützliche Hinweise fand ich auf der Self Publisher Seite . Ich habe viele interessante Blogartikel zu den Themen gelesen und hoffe hier mit diesem Artikel einen Teil dazu beitragen zu können, dass mehr Leute diesen Schritt wagen und Hilfe finden wenn sie vor den gleichen Problemen stehen. Dies ist jedoch keine kompakte 10-Schritte Anleitung, sondern einfach nur alles was mir einfällt, und falls etwas neues passiert oder mir mehr einfällt gibt es eine Ergänzung.

Letztes Updadte: 01.04.2019

Die Idee zum eigenen Buch

Alles begann mit der Idee. Seit vielen Jahren schon befasse ich mit mit dem Thema Börse und Aktien, oft erhalte ich Anfragen zu den Themen von Freunden und Bekannten die sich ebenfalls dafür interessieren. Jetzt gibt es in diesem Bereich natürlich einiges an Literatur, jedoch entsprach keines dieser Bücher meinen Vorstellungen von einem Buch, das für Einsteiger leicht verständlich ist und die gesamten Grundlagen möglichst breit abdeckt. Vieles sind schnell reich werden versprechen oder grade im Self Publishing Bereich dünne Hefte zu einem sehr speziellen Ausschnitt aus dem Bereich des Daytradings. Meine Idee war es ein Buch zu schreiben, das Einsteigern ohne jegliches Vorwissen ermöglicht, erste eigene Erfahrungen an der Börse zu sammeln, und da sollte auch mein Alleinstellungsmerkmal liegen.

Der richtige Buchtitel

Die nachfolgenden Hinweise beziehen sich dabei aber eher auf Fachbücher und gelten nicht unbedingt für Romane oder andere kreative Werke.
Als erstes solltet ihr beim Titel darauf achten, dass ihr eure wichtigen Schlüsselwörter im Titel habt, damit ihr später in der Amazon-Suche besser gefunden werdet und der Leser sofort weiß worum es geht. Eine großartige Lösung für die Amazon Recherche ist kdspy, das ist eine Browsererweiterung, welche euch hilft, die Konkurrenz in bestimmten Themenbereichen zu analysieren und die meistgesuchten Amazon Begriffe zu finden.

Der zweite wichtige Punkt bei einem Titel ist, dass ihr eurem Leser vermittelt, worum es geht und ihm am besten bereits im Untertitel aufzeigt, welchen Nutzen er vom Lesen des Buches hat.
Der dritte Punkt dann noch, der zumindest bei Fachbüchern hilfreich sein kann, ist es die Zielgruppe klar zu nennen.

In meinem Fall wurde es dann „Daytrading für Einsteiger“, mein Keyword war Daytrading, obwohl Trading häufiger gesucht wird und vermutlich besser gewesen wäre. Natürlich ist dann aber auch die Konkurrenz größer. Meine Zielgruppe waren Einsteiger, Leute die bisher noch keine oder nur wenig Erfahrung mit der Börse hatten. Als Untertitel wählte ich dann „finanzielle Freiheit durch Erfolg an der Börse“. Dieser Titel sollte dem Leser ein mögliches Ziel und seinen Nutzen vom Lesen des Buches vor Augen führen. Nicht jeder Leser wird dieses Ziel erreichen, aber ich wollte mein bestes Geben um den Lesern dabei zu helfen wenigstens die Grundlagen für einen erfolgreichen Börsenhandel zu legen und als Untertitel wie du große Verluste an der Börse vermeidest ist vielleicht weniger attraktiv.

Schreibprogramm für eBooks

Bevor es ans Schreiben ging, stand die Wahl an, mit welchem Programm ich das Buch schreiben sollte. Ich testete hier zunächst Libre Office, da es kostenlos war. Ein paar Dinge störten mich aber und insbesondere fehlte mir eine gute Rechtschreibkontrolle. Ich denke aber, dass es die beste kostenlose Variante ist.

Danach sah ich mir Scrivener an, das von vielen empfohlen wurde. Insgesamt ein sehr mächtiges Schreibprogramm, aber wieder das Problem mit der fehlenden guten Rechtschreibkontrolle und ich empfand es einfach als sehr schwer bedienbar und überladen mit Funktionen, die ich nicht benötigte. Für Romanautoren oder Leute die viel mit Szenen, Figuren usw. arbeiten aber denke ich eine gute Wahl.
Für meinen Zweck viel die Wahl dann aber zunächst auf Papyrus Autor in der Version 8. Dies ist das günstigste Schreibprogramm das noch den sehr guten Duden Korrektor integriert hat in seiner neuesten Version. Auf der Webseite wurde außerdem mit den Funktionen zum eBook Export und PDF Export geworben. Also alles was ich benötigte.

Papyrus Autor bietet ebenfalls sehr viele Funktionen an, die meisten davon habe ich nie genutzt. Aber es ist sehr schnell und stabil, speichert automatisch die letzten Versionen von eurem Dokument und hat einfach viele kleine Details, an denen man merkt, dass hier mitgedacht wurde. Ich kann beispielsweise eine Wortanzahl als Ziel für mein Dokument festlegen und auch ein Tagesziel. Mein Gesamtziel waren 20.000 Wörter und am Tag nahm ich mir vor 1.000 Wörter zu schreiben. Diese Ziele werden jederzeit in der Statusleiste angezeigt und man sieht sowohl wie viele Wörter noch fehlen als auch wie viel man bereits erreicht hat. Mir hat das bei der Motivation sehr geholfen. Was ich auch sehr praktisch fand waren die verschiedenen Arbeitsumgebungen, beispielsweise eine für das Schreiben und eine für Korrekturen. Noch ein wichtiger Software Tipp an dieser Stelle, macht auch externe Backups eurer Arbeit und Daten oder nutzt ein Versionskontrollsystem!

Der Schreibprozess

Nachdem Titel und Inhalt geklärt waren, ging es endlich hochmotiviert los. Ich erstelle zuerst die Inhaltsstruktur. Bei sowas arbeite ich lieber immer an der frischen Luft, also raus mit dem Notebook an den Strand und ein bisschen die Freiheiten und Vorzüge des Autorenlebens genießen. Ich ergänzte dann zu jedem der groben Punkte im Inhaltsverzeichnis alle Gedanken, die mir einfielen und die ich unbedingt im Buch aufgreifen wollte. Dazu tradete ich die nächsten Tage selber relativ viel und beobachtete nochmal ganz bewusst was ich da tue, was unklar sein könnte und worauf ich achte. All das notierte ich zu den entsprechenden Überschriften.
Ich denke, dies ist grade bei Fachbüchern oder Abschlussarbeiten ein ganz wichtiger Punkt. Erst die Struktur, dann die Gedanken und ganz am Ende die Rechtschreibung und die Ausformulierung. Wer sich gleich zu Anfang in solchen Details verliert, benötigt oft viel länger und verliert den Blick für das große Ganze.
Ansonsten ist schreiben wohl der individuellste Teil und hier muss jeder seinen eigenen Weg finden. Im Schnitt schaffte ich in der ersten motivierten Phase auch 2000-3000 Wörter am Tag und gegen Ende wo die Inhalte anstanden, auf die ich weniger Lust hatte, wurde es jedoch weniger. Aber die 1000 Wörter Tagesziel hielt ich doch meist ein.

Die Zweifelphase

Als so ca. 80% des Buches dann fertig gestellt waren, kamen die ersten Zweifel am ganzen Projekt und die anfängliche Motivation war verflogen. Während der Literaturrecherche merkte ich, wie viel es zu dem Thema schon gibt. Jetzt noch ein Buch mehr? Wird das überhaupt jemand lesen? Was wenn es meinen Ansprüchen und Zielen nicht gerecht wird? Letzend Endes führte das dazu das ich das Projekt erstmal für einen Monat beiseitelegte.

Die zweite Motivationsphase – in 4 Tagen das Buch fertigstellen

Ich hatte ja bereits einigen Leuten von meinem Buchprojekt erzählt, einfach um auch ein bisschen diese Verpflichtung von außen zu haben, es abzuliefern. Dazu muss ich vielleicht sagen das ich auch noch 3 andere Bücher zu ca. 80% fertig habe … Hin und wieder kamen nachfragen, und eines Tages nach der Ansprache eines Freundes der auch grade an seinem Buch arbeitet, setzte ich mich nochmals ran. Erneut hochmotiviert und in 4 Tagen konnte ich das Buch auch in einer ersten Version abschließen.

Ausformulieren und Kontrollieren – die ewige Baustelle

Jetzt ging es ans Ausformulieren und Kontrollieren. Wie ich finde immer noch einer der schwersten und langwierigsten Schritte. Einerseits ist es ein tolles Gefühl durch diesen langen Text zu scrollen und wann immer ich keine Lust auf schreiben hatte, scrollte ich stolz auf und ab…. aber andererseits auch ein wenig unbefriedigendes Gefühl.

Egal welche Stelle ich länger im Detail betrachtete, es war hier noch ein Schreibfehler, da noch ein Fremdwort, ein viel zu langer Satz, ein Passivsatz oder ein fehlender Gedanke. Für einen guten Schreibstil empfehle ich euch die großartige Seite von Walther auf schreibsuchti.de, dort findet ihr auch einen kostenlosen Ratgeber, wie ihr besser schreibt und eine sehr umfassende Liste, worauf ihr sprachlich achten solltet. Dann endete diese zweite Motivationsphase aufgrund der Frustration über all diese Details jedoch auch wieder recht schnell.

Nach Ende meiner zweiten Motivationsphase beschloss ich, mir eine Deadline zu setzen, in der ich das Buch veröffentliche. Perfekt wird es nie, aber es kann so gut wie möglich sein und vor allem war es ja mein Ziel Einsteigern die Börse zu erklären, und ob ich dieses Ziel erreiche, erfahre ich ja nur, wenn ich es Einsteigern zeige. Also wollte ich erstmal Feedback sammeln.

Vor der Veröffentlichung rate ich euch dringend dazu, ein gutes Lektorat oder zumindest Korrektorat für euer Buch zu beauftragen. Wenn man so viele Tage oder Wochen vor einem Text verbracht hat, wird man oftmals blind für die eigenen Fehler. Auf machdudas.de oder anderen Seiten findet ihr günstige Lektoren oder auch Leute die gleich das ganze Buch schreiben. Hier musste ich jedoch auch schlechte Erfahrungen machen, ebenfalls mit der Formatierung auf Webseiten wie fiverr. Mit meinem ersten Lektorat war ich leider gar nicht zufrieden, ich fand noch etliche Fehler, sodass ich ein zweites beauftragen musste. Achtet bei sowas darauf, einen seriösen Anbieter zu wählen, und prüft die Referenzen oder Empfehlungen. Lasst ebenfalls eine Testseite kontrollieren und prüft, ob es euren Anforderungen entspricht. Insgesamt betrugen meine Kosten hier für das Lektorat und Korrektorat ca. 400 Euro bei 30.000 Wörtern. Den Fehlversuch mal nicht einberechnet.

Das richtige eBook Cover

Alles was die Leser zunächst als Kaufentscheidung haben sind Titel und Cover, es gibt einige besonders hässliche Varianten auf Amazon zu sehen, wo ich alleine wegen des Covers es schon nie in Erwägung ziehen würde, das Buch zu kaufen. Also gebt euch hier besonders Mühe. Es gibt von Amazon den Cover Creator und ihr könnt euch auch selber mit kostenlosen Grafikprogrammen wie Inkscape oder Gimp etwas zusammenbauen, aber ich empfehle euch, wenn ihr nicht grade Designer seid, lasst das jemanden machen, der davon Ahnung hat. Auf Fiverr kriegt ihr gute Designs bereits ab 5$, inklusive CreateSpace Variante habe ich für das Cover insgesamt 30$ bezahlt.

Hier habe ich zwei verschiedene Designer beauftragt und die Ergebnisse in meinem Bekanntenkreis herumgezeigt und Feedback gesammelt, bevor die finale Entscheidung gefallen ist. Eine gute Alternative hier ist 99designs, ihr erhaltet sehr viele Vorschläge von wirklich guten Leuten. Dies ist auf jeden Fall eine Stelle, wo ihr nicht sparen solltet.

Ein eBook für Kindle formatieren

Um gegebenenfalls Fehler leichter kontrollieren zu können, entschied ich mich zunächst nicht als Taschenbuch, sondern nur als eBook auf Amazon Kindle zu veröffentlichen. Ich selber lese nur noch auf dem Kindle und finde es grade auf Reisen, wo ich am meisten Zeit fürs lesen habe, total genial. Eine ganze Bibliothek im Handgepäck.

Die anfängliche Begeisterung von Papyrus Autor wich ziemlich schnell bei der eBook Formatierung. Amazon Kindle benötigt das Buch im .epub Format. Ein .epub ist ein HTML Dokument wie Webseiten auch. Papyrus Autor kann den Export, jedoch ist die Formatierung und Platzierung der Bilder eine Katastrophe. In Foren fand ich, dass auch andere sich mit diesem Problem herumärgerten. Am Ende hatte ich das Gefühl nicht weiter zu kommen und entweder müsste ich jetzt mit eigenen CSS Klassen Papyrus anpassen, was auch durchaus möglich ist. Oder aber ich Entscheide mich dafür es direkt selber zu machen.

Ein Freund empfahl mir hier das kostenlose Sigil, ein HTML Editor mit einigen eBook Funktionen wie Inhaltsverzeichnis erstellen oder epub Export. Ich fügte meinen Text dort ein, nahm einige CSS Anpassungen vor und hatte sofort das eBook. Kein ewiges Klicken in versteckten Menüs, kein Ärgern mit irgendwelchen Ankern, die nicht gespeichert werden und Bildern, die plötzlich ganz verschwinden. Auch ohne HTML bzw. CSS Vorwissen, könnt ihr mit Sigil leicht ein eBook für Kindle formatieren.

Wer auf das Formatieren gar keine Lust hat, kann sein Glück auch auf fiverr und ähnlichen Seiten versuchen, dort gibt es ab ca 15$ Konvertierungen von Word/PDF/Open Office zu .epub. Ich war mit dem Ergebnis jedoch nicht zufrieden. Zahlen in den Überschriften waren doppelt, Bilder fehlten usw.. Vermutlich arbeiten die meisten Anbieter dort mit den kostenlosen Tool Calibre. Dieses ermöglicht es, mit wenigen Klicks, ein Word Dokument in ein .epub eBook zu formatieren, aber die Qualität ist auch nicht so überzeugend meiner Meinung nach. Wenn ihr jedoch ein reines Textbuch ohne besondere Formatierung habt, ist das ein Versuch wert und dann ist auch fiverr ok. Störend ist nur bei jedem Fehler den ihr findet, müsst ihr dann wieder einen neuen Auftrag zum vollen Preis bezahlen und seid halt sehr von den Leuten abhängig. Um anderen Leuten genau dieses Problem abzunehmen, habe ich http://bookformat.com/ gestartet.  Einen Dienst der das Bücher formatieren übernimmt, professionelle Qualität, deutscher Support rund um das Thema Buch veröffentlichten, professionelle Kontrolle und zusätzlich sind kleine Nachänderungen kostenlos und schnell erledigt.

Um zu sehen, wie euer eBook später fertig formatiert aussieht, könnt ihr kostenlos auf der Amazon Seite das Kindle Previewer Tool herunterladen. Damit öffnet ihr dann eure epub Datei und könnt diese automatisch in das Amazon Kindle eBook Format .mobi formatieren und sehen wie das finale Buch auf den unterschiedlichen Kindle Lesegeräten aussehen würde.

Bilder in eBooks und CreateSpace

Die Bilder haben mir einige Probleme bereitet. Ein paar Hinweise, die ich euch geben kann, erstellt oder lasst eure Bilder mit einer möglichst hohen Auflösung erstellen. Wenn ihr das Buch später auf CreateSpace veröffentlichen wollt, empfiehlt Amazon hier mindestens 300DPI, ansonsten können die Bilder gedruckt nachher unscharf aussehen. Für die reine eBook Version gibt es verschiedene Meinungen. Der Kindle stellt ohnehin nur schwarz weiß Bilder dar, aber viele Lesen ja mittlerweile auch auf dem Smartphone oder Tablet und hier eigenen sich dann wieder Farbbilder. Ich habe meine Bilder alle erstmal sehr groß gelassen. Bei Amazon eBooks zahlt ihr aber Gebühren für die Downloadkosten, von daher kann es hier sinnvoll sein, das Buch insgesamt auf eine möglich kleine Dateigröße zu bringen. In meinem Fall war das aber nicht so wichtig. Noch ein Tipp, bei Bildern könnt ihr mit Grafikprogrammen den Kontrast verstärken, Gimp als kostenloses Grafikprogramm kann das und ebenfalls könnt ihr dort die DPI Zahl anpassen und die Bilder aufbereiten.

Realname oder Pseudonym als Autor des Buches

Vor der Veröffentlichung stand dann noch die Entscheidung an, unter welchem Namen ich das Buch veröffentliche. Zunächst wollte ich auch ein Pseudonym nehmen, da Datenschutz und eine gewisse Anonymität mir doch sehr am Herzen liegen. Aber das muss jeder für sich entscheiden. Im Impressum das in jedes Buch gehört, muss jedoch immer der echte Name, es sei denn ihr nutzt einen Impressumsservice oder geht über einen Verlag. Zum Thema Impressum guckt euch einfach andere Bücher an, um zu sehen, was dort alles reingehört. Funfact dazu, wenn ihr ein Pseudonym gewählt habt, könnt ihr diesen theoretisch auch offiziell als Künstlernamen führen.

Der beste Preis für ein eBook

Vor der Veröffentlichung stand dann noch die Preisfindung an. Hier schwankte ich in meinen Überlegungen zwischen 0.99 bis 9.99 Euro. Am Ende entschied ich mich für 8.99. Statistisch gesehen werden Bücher mit einem Preis von 3.99 am häufigsten verkauft, sogar häufiger als die 99 Cent Varianten. Ich habe mir hierzu aber mal die Preise der Konkurrenz angesehen, und diese lag meist deutlich darüber. 8.99 wird statistisch gesehen ebenfalls viel besser verkauft als z.B. 7.99 oder 9.99, und hat meiner Meinung nach auch den Vorteil das es eine gewisse Qualität vermittelt. Hier denke ich, solltet ihr selber realistisch einschätzen, was euer Buch Wert ist. 12000 Wörter würde ich auch eher im 99 Cent Bereich ansiedeln, aber umfassendere oder besonders thematisch relevante seltene Bücher solltet ihr teurer verkaufen. Das Provisionsmodell von Amazon ist so ausgelegt, das ihr 70% für einen Preis zwischen 2.99 und 9.99 erhaltet. Irgendwo dazwischen solltet ihr euch also auch bewegen.

Die Veröffentlichung auf Amazon KDP

Nachdem die Formatierung abgeschlossen war, ich einen Namen und ein Cover hatte, ging es ans Veröffentlichen auf KDP. Danke hier nochmal an das Team aus Teneriffa, die mir den notwendigen Motivationsschub gaben und Lorenz B., der den passenden Soundtrack lieferte. Das Veröffentlichen geht sehr schnell. Bei Amazon KDP anmelden, die .epub Datei hochladen und fertig. Am nächsten Tag war das Buch bereits auf Amazon verfügbar. Ein tolles Gefühl wenn das eigene eBook das Licht der Welt erblickt… auch wenn das Licht der Welt zunächst nur die Hintergrundbeleuchtung meines Kindle Paperwhite war.

Das eigene Buch und die Nationalbibliothek

Auf der Seite der Nationalbibliothek steht, das eBooks derzeit nicht eingereicht werden müssen, da das Format dazu nicht geeignet ist. Dies kann sich aber ändern. Anders sieht es mit realen Büchern aus, auch im Print on Demand Verfahren. Von euren CreateSpace Büchern müsst ihr zwei Exemplare an die Nationalbibliothek einsenden. Wer das nicht macht, riskiert laut deren Webseite hohe Strafen.

Createspace und Kindle Impressum – die Titelei eines Buches

Ein Impressum ist bei CreateSpace Büchern Pflicht, ebenfalls muss das Kindle eBook ein Impressum haben. Während es beim Kindle Buch auf einer der letzten Seiten ausreichend ist, sollte das CreateSpace Impressum auf den ersten Seiten des Buches in der Sogenannten Titelei enthalten sein.

Die Titelei besteht in der Regel aus:

Ich hab dazu mal die entsprechenden Wikipedia Einträge verlinkt.

eBook Vermarktung und der Bestsellerrang

Das Angebot an eBooks ist im deutschsprachigen Raum zwar noch nicht so groß, wie beispielsweise im englischsprachigen Raum, aber der Markt wächst und dementsprechend auch die Konkurrenz. Hier gibt es verschiedene Strategien, um den Bestsellerrang zu erhöhen. Ihr könnt z.B. bis zu 5 Tage im Quartal euer Buch kostenlos einstellen. Hierdurch erlangt ihr Rezensionen und jeder der das Buch kostenlos holt, wird als vollwertiger verkauf für das Ranking gezählt. Das bedeutet, ihr steigt im Bestsellerrang und erreicht mehr Leute mit eurem Buch.

Ich persönlich habe mich gegen diese Gratis Aktion entschieden, da mein Thema das investieren ist und wer nicht bereit ist diesen kleinen Betrag in seine Bildung zu investieren gehört vermutlich nicht zu meiner Zielgruppe. Trotzdem erhöht so eine Gratisaktion natürlich die Reichweite und macht mich sichtbarer für die Zielgruppe, von daher teste ich hier ggf. später noch Alternativen.

Von gekauften oder getauschten Rezensionen, für die es Facebook Gruppen gibt, habe ich abgesehen.
Die Vermarktung steht jetzt noch an bei mir und erfolgt in einem der nächsten Updates dieses Artikels. Hier wollte ich abwarten, bis ich die erste Version überarbeitet habe und die CreateSpace Version veröffentlicht habe. Aber um schon mal einen kleinen Anfang zu machen, hier der Link zu meinem Buch 😉 : Daytrading für Einsteiger.

 Wie viel Geld hat das eBook bisher verdient?

Bei einem Preis von 8.99€ erhalte ich ca 5€ pro verkauftem eBook. Ungefähr 3 Wochen nach Veröffentlichung, jedoch noch ohne Marketing, sind es Stand: 18.11. ca 125 Euro an Tantiemen. Es dauert also noch eine Weile, bis das eBook im Plus ist, aber trotzdem können eBooks ein guter Nebenverdienst sein.

Noch ein Tipp zum verkaufen des eBooks, wenn ihr Freunden oder so den Link schickt, hängt eure Amazon Affiliate ID an. So erhaltet ihr zusätzliche 10% Provision, also wie in diesem Beispiel: http://amzn.to/2fk78WX .

Update Dezember 26.12.2016 – aktuelle Einnahmen CreateSpace und Kindle Buch:

Die Veröffentlichung der CreateSpace Version hat sich enorm gelohnt, während der Verkauf der Kindle Version bei ca 1-2 Büchern am Tag liegt, sind die Einnahmen und Verkäufe auf CreateSpace fast 3-mal so hoch.  Das Kindle eBook hat im Dezember ca 200 Euro verdient. Bin mit den Verkäufen und dem bisherigen Feedback sehr zufrieden. Die 1-2 Verkäufe entsprechen einem Bestsellerrang der ca zwischen 3000 und 12000 pendelt. An Tagen wo ich 5 Bücher verkauft habe war meine Bestplatzierung im Bestsellerrang 3600.

Bei CreateSpace verkaufte ich über 100 Bücher im Dezember, das entspricht einem Bestsellerrang der die meiste Zeit zwischen 20.000 und 30.000 gependelt ist, jetzt zur Weihnachtszeit und nach bisschen Werbung konnte ich hier jedoch ebenfalls eine neue Bestplatzierung erreichen von 6.814 in der Kategorie Bücher, CreateSpace aktualisiert aber bisher den Bericht nicht. Insgesamt belaufen sich die Einnahmen des Buches im Dezember also auf ca. 700 Euro. Tantiemen werden jedoch erst zwei Monate später gezahlt, also im Februar gibt es nochmal ein Update.

Bonus Material und Webseite zum Buch

Eine andere interessante Möglichkeit, um von eine eBook zu profitieren ist es die Interessenten des Themas einzusammeln. Ähnlich wie beim Bloggen habe ich dazu einen Newsletter Eintrag angeboten und als zusätzlichen Anreiz kostenlose Zusatzinformationen online gestellt wie Videos oder Übungsaufgaben. Ebenfalls ist es eine gute Idee die Grafiken nochmals hochauflösend und in Farbe zur Verfügung zu stellen. Dazu habe ich mit WordPress unter http://daytradingbuch.de eine Landing Page aufgesetzt. Wer sich mit seiner E-Mail Adresse dort einträgt, erhält automatisch von Mailchimp eine E-Mail mit den Zugangsdaten. Falls ich eine neue Version des Buches oder weitere Zusatzinhalte zu dem Thema im Angebot habe, kann ich jederzeit eine Nachricht an die Käufer senden. Einige haben sich dort auch bereits eingetragen.

Update 26.12.2016 Newsletter Einträge:

Stand für den Monat Dezember sind ca 25 neue Newsletter Einträge. Das ist weniger als erwartet, aber ich denke für den Anfang ok. Bisher verschicke ich ohnehin keinen Newsletter aber habe 3 neue Videos im Bonus-Berech auf der Webseite ergänzt die aufgekommene Fragen beantworten. Für Januar ist dann der erste Newsletter geplant wo ich nach Feedback Frage, um die zweite Auflage vorzubereiten.

Ein Buch für CreateSpace formatieren

Nachdem das eBook veröffentlicht war, ging ich die Veröffentlichung des CreateSpace Buches an. CreateSpace ist ein Print on Demand Dienst, das heißt, wenn jemand das Buch bestellt wird es gedruckt und an den Käufer versendet. CreateSpace erwartet das Buch im PDF Format. Word, Papyrus Autor und andere Office Programme können zwar als PDF exportieren jedoch habe ich mich diesmal gleich für die professionelle Variante entschieden. Ein professionelles kostenloses Buchsatzsystem ist LaTeX. Dazu habe ich das kostenlose TexStudio zusammen mit MikTex verwendet. LaTeX ist ähnlich wie HTML eine Auszeichnungssprache und seit über 20 Jahren für genau diese Aufgabe der Textformatierung optimiert. Man muss sich erstmal eingewöhnen, aber letzten Endes spart man trotzdem noch viel Zeit und erhält ein professionelles Ergebnis. Alleine über das Formatieren von Büchern könnte man ganze Bücher füllen, deshalb werde ich das an dieser Stelle gar nicht erst versuchen. Falls ihr die LateX Vorlage für die Formatierung benötigt, schreibt mich an und ich schicke sie euch oder aber ihr wendet euch direkt an bookformat.com und lasst dort euer Buch für CreateSpace formatieren. Wichtig ist für CreateSpace noch das Format, ich habe mich da für das zweitkleinste Taschenbuchformat entschieden, weißes Papier als Hintergrund und ein mattes Cover. Die Autorenexemplare sind derzeit noch aus den USA unterwegs, sobald die angekommen sind, berichte ich nochmal über das Ergebnis.

Ein Buch auf CreateSpace veröffentlichen

Die Veröffentlichung erfolgt dann recht schnell und unkompliziert wie überhaupt das ganze Self Publishing bisher. Amazon hat da echt einen sehr guten Dienst auf die Beine gestellt. Ihr müsst dazu einfach das PDF hochladen und digital in der Druckvorschau bestätigen. Die benötigte ISBN Nummer erhaltet ihr beim Anlegen des Buches automatisch. Vergesst nicht, diese auch im Impressum eures Buches unterzubringen. Die ISBN ist dabei aber immer nur für eine Version des Buches gültig und gilt beispielsweise nicht für euer eBook. Ihr habt dazu die Möglichkeit Autorenexemplare zum Druckpreis zu kaufen und anhand dieser auch das gedruckte Buch zu prüfen. Ich habe diese bestellt und konnte das Buch dann aber erst zum Verkauf freigeben, als diese verschickt waren. Zum Glück ging das schnell und innerhalb eines weiteren Tages war mein Buch dann auch auf Amazon als gedruckte Version verfügbar. Nicht viel teurer und viel schneller ist es jedoch die Bücher selber über Amazon zu kaufen. Noch ein Hinweis zum CreateSpace Preis: Dieser wird ohne Mehrwertsteuer eingetragen, CreateSpace addiert zu dem von euch eingetragenen Preis dann die Mehrwertsteuer von 7%. Ich habe den Preis so gewählt, dass ich mit der CreateSpace Version ebenfalls auf ca. 5 Euro Einnahmen komme. Viele bekannte Autoren in meinem Umfeld sagten mir auch, das sich das Taschenbuch wesentlich besser verkauft. Am ersten Tag nach Veröffentlichung habe ich zwei Exemplare verkauft. Weitere Zahlen folgen dann, wenn ich genügend Daten habe.

Update: die Autoren Exemplare waren sehr schnell da, eigentlich war eine Lieferzeit von 14 Tagen ca angegeben jedoch bereits 4 Tage später erhielt ich das Paket. Ich hatte 5 Autoren Exemplare bestellt für insgesamt ca. 30$ inklusive dem mittelschnellen Versand. Diese kamen lose verpackt in einem Karton der bereits von außen sehr mitgenommen aussah. Das gleiche Bild setzte sich innen dann leider fort, verdreckte Cover und zwei der Bücher hatten geknickte Ecken. Die restlichen waren ok. Mit der Druckqualität, dem gewählten Cover und Format bin ich sehr zufrieden. Die Bücher wirken hochwertig und nicht zu dünn, die gewählte Schriftgröße 11 ist gut lesbar und die Formatierung sieht auch professionell aus. Das Matte Cover mit dem weißen Papier war denke ich eine gute Wahl für ein Fachbuch, für einen Roman empfiehlt sich eher das gelbliche Papier. In der Bilder Gallerie könnt ihr euch einen kleinen Eindruck davon verschaffen. Die geknickten Varianten die etwas schmutzig sind gehen dann auch mal direkt an die Nationalbibliothek, als kleines Statement was ich von deren Auflagen halte … 😉

Das eBook mit der Taschenbuchversion verknüpfen

Damit beide Bücher auf der Amazon Seite miteinander verknüpft werden, reicht es normalerweise, wenn der Titel und der Untertitel identisch sind. Um diesen Vorgang jedoch zu beschleunigen, habe ich dem CreateSpace Support eine Mail geschrieben mit einem Link zu meiner eBook Version. Am nächsten Tag waren dann beide Buchversionen verknüpft. Überhaupt scheint mir der CreateSpace Support bisher außergewöhnlich schnell und freundlich zu sein. Gute Sache.

Das Autorenprofil

Der letzte Schritt war dann das Anlegen eines Autorenprofiles unter Authorcentral. Dort könnt ihr ein Foto von euch und einige Zusatzinformationen hinterlegen. Dadurch wirkt ein Buch nochmal persönlicher und ihr könnt eure persönlichen Kompetenzen in dem Thema des Buches hervorheben.

Fazit

Ca. 3 Wochen Schreibdauer, jedoch nicht Vollzeit. Kosten insgesamt ohne Papyrus Autor ca. 450 Euro. Einnahmen nach 3 Wochen ohne Marketing ca. 125 Euro KDP + 11 Euro CreateSpace. Bücher sind in jedem Fall eine interessante Möglichkeit ein passives und skalierbares Nebeneinkommen zu erarbeiten. Wenn ihr also ein Thema habt, in dem ihr euch besonders gut auskennt, probiert es aus.

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