Das Minimum Viable Product (MVP)

Ich war schon immer selbständig und hatte schon immer viele tolle Ideen. Trotzdem gelang es mir in den ersten Jahren nie, eine Idee wirklich erfolgreich zu machen!

Das änderte sich ab dem Tag, wo ich das Prinzip des Minimum Viable Product auf mein Geschäft anwendete. Für mich war das absolut augenöffnend und ich zeige dir heute:

  • was das MVP ist
  • wie du das dein eigenes MVP definierst
  • welche Vorteile es hat, nach dem MVP-Prinzip vorzugehen
  • welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest

Die Zielgruppe des Artikels sind alle, die ein eigenes Produkt entwickeln wollen. Einsteiger, die ihr erstes Produkt erstellen, sollten auf jeden Fall nach dem MVP-Prinzip vorgehen. Fortgeschrittene können das so machen, es sei denn, sie wissen genau was sie tun oder haben bereits bestehende Produkte und Reichweite.

MVP Definition

MVP – Minimum Viable Product – bedeutet übersetzt so viel wie die Minimale nützliche Version eines Produktes.

Das Ziel ist es, ein erste nützliche Version deines Produkt zu erstellen, mit so wenig Aufwand wie möglich für dich, aber größtmöglichem Nutzen für deine Kunden. 

Diese Version deines Produktes hat vier Ziele:

  1. Testen, ob jemand bereit ist, für deine Lösung Geld zu bezahlen
  2. Den potentiellen Kunden die bestmögliche Idee deines Produktes zu vermitteln.
  3. Echtes Feedback vom Markt zu sammeln. Echte Zahlen, echte Kunden, verschiedene Meinungen zu deinem Produkt und Möglichkeiten zur Verbesserung.
  4. Marketing ab Tag 1. Du positionierst dich als Experte für ein Thema und kannst bereits mit dem Reichweitenaufbau beginnen.

Insbesondere für Einsteiger ist diese Vorgehensweise sehr zu empfehlen, damit du nicht zu viel Zeit in deine Idee steckst, die sich später vielleicht als doof herausstellt. Sehen wir uns also erstmal an was ein MVP genau umfasst und anschließend wie du es erstellt.

Das Minimum Viable Product Prinzip

Dieses MVP-Prinzip stammt von Eric Ries und seinem Lean-Startup-Konzept und hat sich bereits tausendfach bewährt.

Tipp: Das Lean-Startup ist ein Buch, dass jeder angehende Gründer gelesen haben sollte. Du findest das Buch hier.

Die Idee ist wie folgt:

  1. Du erstellst eine minimale nütze Version deines Produktes – oftmals reicht hier schon ein wichtiger Mehrwert
  2. Du veröffentlichst diese und dann beginnt der “Bauen – Messen – Lernen”-Zyklus. Du veröffentlichst das Produkt/Feature, Lernst aus dem Feedback deiner Kunden/des Marktes und lernst daraus und verbesserst dein Produkt.

Das ganze wiederholst du dann solange, bis dein Produkt immer besser wird und du immer mehr lernst. Ein gutes Produkt ist dann langfristig auch das effektivste Marketing.

Meine Webseite, Bücher, Produkte sind alle mittlerweile so entstanden. Ich habe eine minimale Version geschrieben mit allen Inhalten, die mir so eingefallen sind. Das Feedback der Leser werte ich dann aus und verbessere das Buch immer weiter. Also wenn du mir Feedback geben willst, schreib mir gerne eine Mail.

Hinweis: Das Wort nützlich ist wichtig! Ohne Mehrwert wirst du nichts lernen, niemandem helfen und auch kein nachhaltiges Business starten. Achte also unbedingt darauf, dass selbst diese erste Version, egal wie minimal sie ist, nützlich ist!

Minimum Viable Product – Bedeutung und Ursprung

Dieses MVP-Prinzip stammt von Eric Ries und seinem Lean-Startup-Konzept und hat sich bereits tausendfach bewährt.

Tipp: Das Lean-Startup ist ein Buch, dass jeder angehende Gründer gelesen haben sollte. Du findest das Buch hier.

Eigentlich kommt es aus der Startup-Welt und wurde für die Software-Entwicklung erdacht. Aber es lässt sich auf viele digitale Produkte ebenfalls übertragen.

Die Vorteile des MVP-Prinzips

Früher habe ich für mein Leben gerne programmiert. Ich habe da ein paar echt coole Projekte gestartet. Aber das große Problem war, sie wurden nie fertig und die meisten davon nie veröffentlicht.

Als ich dann irgendwann mein erstes Buch schrieb, lag das 3 Jahre lang auf meinem Computer und es passierte genau gar nichts, außer das ich noch 3 weiter Bücher anfing.

Selbstzweifel, Perfektionismus, Angst vor Fehlern und all solche Dinge sorgten dafür, das ich nie etwas fertig stellt. Das die meisten meiner Produkte nie das Licht der Welt erblickten.

Das ist schade und viel verschwendete Zeit.

Mit dem MVP-Prinzip, dass ich konsequent auf alle Projekte anwende, hat sich das komplett geändert.

Ich schreib einen Text wie diesen hier, du kannst ihn sofort lesen, wenn er dir nicht gefällt, kannst du mir eine Email schreiben und ich verbessere ihn oder kläre noch offene Fragen.

So einfach.

Das wichtigste daran ist:

Ohne anzufangen und zu veröffentlichen wirst du nie etwas lernen und auch kein Geld verdienen. Deshalb ist das MVP-Prinzip so wichtig. 

Die beste Idee ist gar nichts wert, wenn du sie nicht umsetzt. 

Nehmen wir an du hast eine Tolle Geschäftsidee gefunden.

Der klassische Ansatz der Produktentwicklung wäre es jetzt, wenn du dich die nächsten 2-3 Monate hinsetzt und ein fertiges Buch schreibst, eine Software in deinem Keller programmierst oder einen ganzen Online-Videokurs erstellst.

Dieses Vorgehen hat insbesondere für Einsteiger diverse Probleme, die mit dem MVP-Prinzip vermieden werden.

  • Du kennst den Markt nicht! Also alles was du derzeit weißt, sind Annahmen. Sicher du hast die Zahlen, die potentiellen Suchanfragen etc. aber dies sind trotzdem alles bisher nur Annahmen. Auf Basis solcher Spekulationen mehrere Wochen oder gar Monate deiner Zeit oder deines Geldes  zu investieren, ist riskant und erfordert einiges an Selbstvertrauen und Mut. Der Vorteil des MVP-Prinzips an dieser Stelle ist, dass du Fakten schaffst. Du hast sofort ein Produkt und siehst sofort, ob jemand sich dafür interessiert und es kauft.
  • Du lernst die Bedürfnisse deiner Kunden kennen. Du erstellst die minimale Version und fragst dann ganz einfach deine Kunden, was ihnen jetzt noch fehlt und wie du das Produkt weiter verbessern könntest. Du entwickelst also ein Produkt, dass genau den Wünschen deiner Kunden entspricht!
  • Du überwindest Perfektionismus: Ich kann jahrelang an einem Buch schreiben, mit jedem Mal, welches ich eines meiner Bücher lese, fallen mir diverse Stellen auf, wo ich etwas ergänzen oder verbessern könnte. Aber Perfektion gibt es ohnehin nicht und ob es ein gutes Buch ist, entscheide nicht ich, sondern meine Leser. Wenn es ihnen hilft, dann ist es gut. Dazu muss es nicht absolut fehlerfrei sein oder mit tollen Grafiken glänzen. Wichtig ist, dass der Inhalt nützlich ist.
  • Du beginnst ab Tag 1 mit dem Marketing, weil du ein Produkt hast, welches du vermarkten kannst. Erst 2-3 Monate zu schreiben und dann am Markt zu starten ist frustrierend. Ich habe diesen Fehler auch gemacht. Du drückst auf veröffentlichen, erwartest das die Käufe kommen, aber es passiert genau gar nichts.

Also zusammengefasst: MVP-Prinzip ist eine feine Sache und wir sehen uns jetzt mal an, wie wir das ganze praktisch auf unser verschiedene Produkte anwenden. 

Das MVP-Prinzip in der Praxis

Wir sehen uns jetzt mal ein paar praktische Beispiele für MVP-Produkte an.

Die Minimale nützliche Version eines digitalen Infoproduktes

Egal welche Form von Infoprodukt du langfristig erstellen willst, wir beginnen das MVP mit der einfachsten Form, einem eBook.

Ein eBook ist nichts anderes als eine einfache PDF-Datei. Kannst du kostenlos in Google Docs oder in Office schreiben und anschließend verkaufen. Dieses Buch habe ich einfach in Google Docs geschrieben und dann für die digitale Version als PDF exportiert.

Die Anzahl der Worte ist gar nicht so wichtig, manchmal reichen 2.000 Wörter und manchmal benötigst du 10.000 Wörter, um ein Problem zu lösen.

Ein paar für Infoprodukte und ein dazu passendes MVP, welches bereits Mehrwert liefert:

  • Ratgeber Rückenschmerzen: 10 Sofortübungen bei akuten Schmerzen
  • Diätratgeber: 10 schnelle und günstige Rezepte mit denen du garantiert abnimmst
  • Flirtratgeber: Ansprechangst überwinden – Mach den ersten Schritt mit dieser einfachen Methode

Ok Prinzip sollte klar sein. Du schreibst nicht den kompletten Flirtratgeber, sondern suchst dir ein konkretes dringendes Problem, welches du sofort lösen kannst.

Wichtig ist aber, das deine Produkte später auf diesen Inhalten aufbauen. Wenn du jetzt ein Kapitel schreibst, 10 Tipps für besseren Sex, dann ist das sicher hilfreich und interessant, aber deine Flirtinteressenten haben ja meist noch gar keinen Sex den sie verbessern können. Also eines nach dem anderen und vorne beginnen.

Das “Probekapitel” kannst du verschenken oder für einen minimalen Preis verkaufen und dann sofort Feedback einholen, vor welchen Herausforderungen beim Flirten deine Kunden noch stehen.

Du löst dann weitere Herausforderungen und wenn das eBook erfolgreich ist, kannst du weitere Formate wie Videos oder einen Kurs ergänzen.

Ein wichtiger Hinweis noch: Dieses MVP ist sozusagen das Marketing für den Hauptprodukt. Also selbst wenn du es nur verschenkst, sollte es gut und nützlich sein. Wenn du ein geiles eBook verschenkst, wie gut sind dann erst deine bezahlten Inhalte? Fakt ist auch, wenn du hier schlechte Qualität ablieferst, selbst wenn es nur geschenkt ist, wird niemand kaufen. Also mach das MVP gut! Nicht perfekt, aber so, dass es hilft und Lust macht auf mehr. 

Nach genau diesem MVP-Prinzip starten wir übrigens alle unsere Geschäftsmodelle. Wenn du genau wissen möchtest wie, dann schau mal hier:

Fazit zum Minimum Viable Product

Das MVP ist eine geniale Sache und mach das auf jeden Fall!

Wie du siehst fehlen in diesem Artikel auch noch Inhalte. Ich ergänze demnächst noch Beispiele für Softwareprojekte und ein paar Grafiken.

Aber was du hier siehst, ist auch nur ein MVP und war hoffentlich trotzdem nützlich für dich.

Ich kann so messen, ob überhaupt Interesse an dem Thema besteht und was die Leser sich vielleicht noch wünschen. Später baue ich den Artikel dann immer weiter aus 🙂

Also bis bald.

Nach oben scrollen