Die richtige Zielgruppe
Suche dir eine Zielgruppe, deren Problem du löst.
Versuche gerade am Anfang nicht, Leute von neuen Lösungen oder Ansätzen zu überzeugen. Das ist mit viel mehr Aufwand verbunden und gehört eher zur langfristigen Strategie. An wen richtet sich deine Idee und löst sie wirklich eines der akuten Probleme deiner Zielgruppe?
Am besten sind hier persönliche 1zu1 Gespräche, in denen du konkret fragst, was bei der Arbeit mit XYZ stört, was die größte Herausforderung ist, wo am meisten Zeit/Geld verloren geht oder was die wichtigste Aufgabe ist, um XYZ zu erreichen. Frage, welche Programme derzeit genutzt werden oder welche Aufgaben immer wieder anfallen und sich vielleicht automatisieren lassen. Eine Alternative sind Umfragen an mehrere Personen gleichzeitig.
Diese kannst du kostenlos mit Google-Formularen erstellen und dort deine wichtigsten Fragen eingeben und über Facebook und Co. viele Leute gleichzeitig erreichen.
Stelle konkrete Fragen, die schnell zu beantworten sind. Die Fragen der Umfrage können die gleichen sein, wie die obigen Beispiele. Außer Umfragen kannst du auch Beiträge in Foren oder auf Gutefrage.net verwenden. Du kannst dir auch öffentliche FAQs ansehen, Amazon oder andere Bewertungen für mögliche Konkurrenz-Produkte durchsehen.
Kundenavatare
Für die Zielgruppe erstelle ich sogenannte Kundenavatare. Das sind genau Beschreibungen von Leuten und deren Situation, die mein Produkt kaufen könnten.
Stefan 27, Angesteller aus Berlin, verdient ca. 3.000 Euro netto, arbeitet viel am Computer als Programmierer und bewegt sich zu wenig. Nimmt sich kaum Zeit für Sport, weil er so viel arbeitet.
Heike 32, Verkäuferin, sitzt den ganzen Tag an der Kasse auf viel zu unbequemen Stühlen. Nach der 8 Stunden Schicht hat sie nur noch wenig Lust auf Sport, aber ihre Rückenprobleme machen ihr immer mehr zu schaffen.
Alexander 29*, selbständiger Autor aus Las Palmas. Schreib den ganzen Tag Bücher am Strand in der Hängematte und bewegt sich zu wenig. Außerdem ist das Portmonee das er lässig in der Arschtasche trägt ständig zu voll, so dass er beim gehen immer leicht nach hinten geneigt ist, was seine Rückenschmerzen verstärkt.
*(Name aus redaktionellen Gründen geändert)
Also du versuchst dich so genau wie möglich in deine Zielgruppe hineinzuversetzen, was ist das Problem, was ist der größte Schmerz, oder der größte Wunsch, wie alt, das denkt die Person und wie fühlt sie sich, welche Bedenken hat sie, welches Geschlecht, wie ist die Ausgangssituation, was will sie erreichen etc.
Diese Denkprozesse helfen dir nachher bei der Ansprache. Du beginnst im Marketing nachher mit nur einer einzigen Person, für die du dein Produkt machst. Du siehst jetzt an den Beispielen oben schon, dass es schwierig ist alle drei gleich anzusprechen.
Du könntest der Heike an der Kasse ein paar Übungen zeigen die sie unauffällig in Ihren Arbeitsalltag integrieren kann, oder eine bessere Sitzposition empfehlen, Übungen zwischendurch in den Pausen. Ihre Rahmenbedingungen und Möglichkeiten sind aber ganz anderen als jetzt beispielsweise die von Alexander, der einfach jederzeit aufstehen könnte, um im Meer zu schwimmen.
Umso besser du diese wahren Bedürfnisse und Probleme erkennst, umso besser wird dein Produkt später und umso besser kannst du es auch verkaufen.